Vor der Gründung

Dies ist die Geschichte, wie es überhaupt zur Gründung der Solargenossenschaft Gugger-Sunne kam:

Sommer 1990

Hans Weber ersucht den Gemeinderat Ettingen, im Rahmen der Aktion SOLAR 91 eine 10 kW-Photovoltaikanlage zu realisieren. Regionale Diskussionen über den Plan einer neuen Höchstspannungsleitung Frohloo - Fessenheim (quer durchs Leimental und 30 m neben Siedlungsgebiet Eigen/Hoch Eigen von Ettingen)

31.10.1990: Gemeindeversammlung (250 Teilnehmer)

Gemeinderat erhält den Auftrag, sich mit allen legalen Mitteln gegen die geplante Höchstspannungsleitung zu wehren. Zustimmung zum Bau einer 10 kW-Photovoltaikanlage.

Konsenz: " Sich nicht nur gegen die Leitung wehren, sondern auch etwas unternehmen, dass derartige Leitungen einmal nicht mehr nötig sind".

Gleichzeitig wird der Wunsch geäussert, einen Weg zu suchen, wie sich auch Privatpersonen an der Anlage beteiligen könnten. Grund: Einige Einwohner zeigen Interesse, in die Solarstromproduktion zu investieren, haben aber entweder keine geeignete Liegenschaft (mit Dach-Südlage) für eine eigene Anlage oder wohnen in einem Mehrfamilienhaus. Gleichzeitig verspürt man eine gewisse "Schwellenangst" zur neuen Technologie.

Zur Lösung derartiger Situationen empfiehlt das Handbuch "SOLAR 91" die Gründung einer Solargenossenschaft.

19. Dezember 1990: Öffentliche Informationsveranstaltung.

Es nehmen 24 interessierte Personen teil. Fazit: Es hat genügend Interessenten für die Gründung einer Solargenossenschaft. Diese sind auch bereit, genügend finanzielle Mittel für die Erstellung einer Photovoltaikanlage zur Verfügung zu stellen.

Dank guten Kontakten zum Gemeinderat, ergibt sich bald folgende Vorgehensweise:

Die Gemeinde stellt der Solargenossenschaft gratis die Dächer der Schulhausanlage Hintere Matten zur Nutzung zur Verfügung. Die Gemeinde erstellt keine eigene Anlage sondern beteiligt sich mit 10 kW an eine zukünftigen Solargenossenschaft. Die Gemeinde wünscht zwei Sitze im Vorstand. Diese Ausgangslage gibt das Startsignal zur Organisation der Gründungsversammlung.

Vorarbeiten: Vorstand suchen (5 Personen +2 GR-Mitglieder)

Rechtsform suchen (Verein, Genossenschaft, AG)

Entwurf Statuten (Beizug eines Juristen aus den eigenen Reihe)

Vorprüfung beim Handelsregisteramt

3. Mai 1991 Gründungsversammlung:

Genehmigung der Statuten. 70 Personen schreiben sich als Gründungsmitglieder ein (Minimumbeteiligung Fr. 500)

Ende Juli 1991:

Zeichnungsergebnis bekannt:
Fr. 155'000 von 90 Privatpersonen und KMU's
Fr. 55'000 von Elektra Birseck Münchenstein (EBM)
Fr. 68'500 von Gemeinde Ettingen
Fr. 278'500 T o t a l

Aufnahme von Gesprächen mit Amt für Umweltschutz und Energie Liestal betreffend Förderbeitrag. Es wird uns ca 40 % der Investitionskosten in Aussicht gestellt. Eine definitive Zusage erhalten wir erst 12 Monaten später, zu einem Zeitpunkt, als die Anlage bereits in Betrieb war.

Erstellung einer Belastungsstudie für das Dach der Turnhalle. Fazit: 30 t Kies müssen vom Dach entfernt werden. Es werden 7 Offerten als Basis für ein Baugesuch eingeholt.

Baugesuch: Einreichung: 28. 8.1991

Bewilligung: 11.10.1991

31. Oktober 1991 Gemeindeversammlung

Genehmigung Beitritt der Gemeinde zur Solargenossenschaft mit 10 kW.

Genehmigung Standort- und Betreibervertrag (Inhalt: Gemeinde stellt Dächer gratis zur Verfügung und garantiert Zutritt. Solargenossenschaft übernimmt techn. Ueberwachung und Unterhalt)

18. Dezember 1991: Mitgliederversammlung

Vorstellung der 7 Offerten Auftragsvolumen 30,6 kW / Fr. 430'000.--

Mehrheit des Vorstandes plädiert für Vergabe an EBM. - Mitglieder entscheiden sich für "privaten" Unternehmer", d.h. für Holinger Solar AG, Liestal. Aufruf an Genossenschafter, gezeichnetes Kapital einzuzahlen.

Nach 1 Monat sind a l l e versprochenen Beiträge einbezahlt

4. Juni 1992 Wir sind "am Netz"

30,6 kW Solarstrom gehen ans Netz (13 Monate nach der Gründungsversammlung) Einweihung der Anlage unter Einhaltung des Kostenrahmens